Neues Spielzeug – Suunto Ambit 3 Sport (Teil 1)

Garmine ist leider in die Jahre gekommen. Das ist ein bisschen traurig, denn so hässlich die alte Dame immer war, sie kann doch alles, was ich brauche – und mehr als viele der neuen schicken GPS-Uhren aller namhaften Hersteller. Sie hat vor anderthalb Jahren einen Herzschrittmacher in Form eines neuen Akkus bekommen und läuft seither auch wieder länger als ich. Leider lässt sie sich nur immer zögerlicher synchronisieren. Garmin Express funktioniert überhaupt nicht mehr, und mit meinem lokal installierten rubiTrack oder dem ollen Garmin TrainingCenter braucht es jedesmal mehrere Uhr- und Programmneustarts bis sie sich endlich Daten entlocken oder Strecken verabreichen lässt. Das nervt.

Irgendwann fällt die Entscheidung: eine Nachfolgerin muss her. Habe also das Internet und die Jogmap-Gemeinde befragt. Wie zu erwarten, kommt heraus, dass sowohl Garmin als auch Suunto Fans haben. In den Tests der in Frage kommenden Uhren wird meine Lieblingsfunktion (Strecken erstellen, auf die Uhr laden und ablaufen) seltsamerweise gar nicht erwähnt – weder im Laufuhrentest bei Runners‘ World noch bei diversen direkten Vergleichstests. Also munter nach Bauchgefühl gekauft (kann hoffentlich alles, was gewünscht ist, ruiniert mich nicht völlig und hat eine großartige Farbe), und das ist sie nun, die Neue:

Suunto Ambit 3

Frau Suunto aus der Familie Ambit 3 Sport – ich finde sie sehr schick, auch wenn sie an meinem Arm nicht gerade zierlich aussieht. Sie war gestern in der Post, jetzt gilt es, mich durch den Funktionsdschungel zu kämpfen. Erstmal mit dem USB-Kabel an den Rechner gehängt und geladen. Parallel dazu Moveslink installiert, ein Programm, dass die Uhr mit Movescount synchronisiert. Movescount ist die Plattform von Suunto, mit der die Uhr ausgewertet werden soll/muss. Das heißt so, weil bei Suunto jede Aktivität ein „Move“ ist. Wie ich inzwischen festgestellt habe, geht es leider nicht, die Daten aus der Uhr direkt in rubiTrack zu importieren, sie werden nur über die Website synchronisiert. Bin noch nicht sicher, wie ich das finden soll.

Auf Movescount braucht es erst einmal ein Konto, das kann privat, halbprivat oder öffentlich sein – meins ist privat. Dann kann man die Uhr als Ausrüstung hinzufügen und praktischerweise viele Einstellungen auf der Website vornehmen und anschließend per USB auf die Uhr schubsen.

Die Einstellungen für die die verschiedenen Sportmodi sind zwar unglaublich vielseitig und detailliert, aber irgendwie auch ganz schön überladen und unübersichtlich, da muss ich noch experimentieren, was ich wirklich sehen will. Es ist aber nicht wirklich schwer, mich zurecht zu finden. Ich klicke mich munter durch die Menüs und Einstellungen und freue mich, dass ich die Uhr einfach abmachen und erneut anschließen muss, und schon werden alle Optionen automatisch übertragen. Cool.

Erster Dämpfer meiner Begeisterung: Intervalle. Nicht was Ihr denkt (das mache ich sicher auch bald mal wieder), sondern ganz simple für die Betriebssportlaufgruppe. Die EinsteigerInnen sind inzwischen bei 4 x 5 Minuten Laufen, 3 Minuten Gehen angelangt, da muss die Uhr auch fiepen. Erstmal finde ich nichts.

Die Ergebnisse meiner ersten Google-Suche sind reichlich ernüchternd: Auf Movescount gibt unter „Sportmodi“ es zwar sowas wie einen Intervallmodus, aber ohne Ein- und Auslaufen und nur simpler Wechsel zwischen hoher und niedriger Belastung sowie der Anzahl der Wiederholungen. Die Einstellung erscheint dann als eigener Sportmodus. Das gefällt mir nicht, außerdem mache ich vermutlich beim Testen etwas falsch: es zeigt nur an, fiept aber nicht.

Als nächstes finde ich einen Intervallgenerator, der Code erzeugt, den eine dann per Copy & Paste in Movescount als sogenannte App einfügen kann (ehrlich gesagt, steht da oben drüber ein Satz „Update“, der mich sofort auf die richtige Spur hätte bringen müssen – keine Ahnung, weshalb der mir beim ersten Lesen entgangen ist, aber Blödheit vor dem Rechner gehört halt dazu). Ich bin schockiert. Es ist zwar genial, dass da einer drauf gekommen ist, aber hallo, ich will doch auf meine alten Tage nicht Programmiererin werden! Eine Weile frage ich mich, wie oft ich eigentlich Intervalle trainiere – aber das ist die falsche Frage, schließlich WILL ich ja wieder mehr fürs Tempo tun. Kann es wirklich sein, dass die schöne blaue Uhr so etwas Simples nicht kann?

Anstatt aufzugeben und die Uhr zurück zu schicken, lieber Google nochmal auf Englisch befragt. Und eine Lösung gefunden: die Movescount App! Es gibt eine App fürs Smartphone, die direkt über Bluetooth mit der Uhr kommuniziert. Auf der App kann ich sogenannte Workouts zusammenstellen und die dann auf die Uhr laden. Die dürfen wieder so komplex sein, wie sie wollen, also unterschiedlich lange oder intensive Intervalle und Wiederholungen, nach Zeit, Strecke, Herzfrequenz, Belastung und was weiß ich noch alles. Erstmal bastle ich „LG 4 x 5“ aus „Aufwärmen bis ich Lap drücke, dann 4 Wiederholungen von je 5 Minuten Laufen und 3 Minuten Gehen, dann Abwärmen, bis ich Stop drücke“. Als ich erst einmal kapiert habe, dass ich für die Anzahl und Einheiten nicht auf die Zahlen tippen darf, sondern mit dem Finger hoch- oder runterwischen muss, ist es einfacher als im ollen Trainingscenter oder auf Garmin-Connect. Die Synchronisation mit der Uhr klappt prima.

intervall

Jetzt ist die Herausforderung, den Workout auf der Uhr wieder zur Anzeige zu bringen:

  • START/STOP drücken, (mit hoch/runter) TRAINIEREN wählen, dann NEXT drücken.
  • LAUFEN wählen, NEXT drücken.
  • HF-Gurt suchen lassen oder (mit START/STOP) SPÄTER drücken.
  • GPS suchen oder SPÄTER drücken.
  • NEXT so lange gedrückt halten, bis OPTIONEN erscheinen.
  • WORKOUT wählen, NEXT drücken.
  • Den gewünschten Workout wählen, NEXT drücken.
  • START drücken.

Das sind ganz schön viele Knopfdrucke, aber vermutlich gewöhne ich mich dran (oder ich merke es mir, weil ich es aufgeschrieben habe). Egal, funktioniert erstmal.

Im Einsatz hat es dann auch funktioniert. Allerdings ist das Fiepen ziemlich leise, wenn ich mich nebenbei unterhalte, ist es leicht zu überhören. Aber wer hat während Intervallen schon Luft zu plaudern?

Fortsetzung folgt.

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