Motivationstief

Ich weiß nicht, woran es liegt. Oder vielleicht doch: am Trainingsplan. Ich habe ein Motivationstief. Im Juli steht ein Halbmarathon an. Im Ermstal. Da will ich schon seit Jahren laufen, und dieses Jahr habe ich mich endlich angemeldet. Und weil ich schon seit – ja seit wann eigentlich? – einfach so vor mich hinlaufe, ohne mich wirklich anzustrengen, sollte mal wieder ein Trainingsplan her. Steffny ist bewährt, ich habe nachgeschlagen, wie lange vorher ich anfangen sollte, den Paddelurlaub rausgerechnet und tatsächlich pünktlich angefangen. Das erste Intervalltraining ging grandios daneben, und ich musste sofort um einen Plan zurückschalten. Das ist aber immer noch sehr anstrengend, und ich stelle fest, dass ich einen Zielkonflikt habe: Tempotraining macht mir alleine keinen Spaß. Aber Halbmarathon in über zwei Stunden sollte irgendwie auch nicht sein. Das heißt also, ich möchte „irgendwie ein bisschen“ schnell sein, aber mich möglichst nicht dafür anstrengen. Das kann nicht funktionieren – und irgendwie war das ja auch mal der Witz am Trainingsplan: in der Vorbereitung anstrengen und ein dadurch Ziel erreichen.

Und jetzt sitze ich seit über einer Stunde hier in Laufklamotten, behaupte, darauf zu warten, dass es draußen ein wenig abkühlt, grüble darüber nach, ob ich jetzt noch loslaufen kann, ohne unterwegs vor Hunger zusammenzubrechen, räume die Wohnung auf, daddle vor mich hin und pflege mein Motivationstief. So wird das irgendwie nix.

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