Paddeltour Tag 6 – von Priepert nach Fürstenberg

Priepert – Ellbogensee – Ziernsee – Havel – Röblinsee – Fürstenberg – Boot abbauen – 11 km 

Letzter Tag – als wir das Boot bepacken, lässt der Wirt gerade eines der Pensionspaddelboote für das Paar zu Wasser, das vorhin am Nebentisch gefrühstückt hat. Die beiden fragen uns, was sie beim Paddeln beachten sollten, und wir geben gute Ratschläge: Wer vorne sitzt, gibt den Takt vor, denn es ist quasi unmöglich, dass die vordere Person sich beim Paddeln nach der hinteren richten kann. Umgekehrt ist es viel einfacher. Wer hinten sitzt, sticht einfach immer dann das Paddel ein, wenn die vordere Person das auch tut. Der Mann sagt gleich, dass er dann vorne sitzen will.

Das Wetter ist wunderbar, auf dem Wasser ist viel los, vor allem auch viele Motorboote, aber es paddelt sich ganz leicht. An der Steinhavelschleuse steht eine große verfallende Mühle. Während wir aufs Schleusen warten, überlegen wir, was man wohl mit dem sicher denkmalgeschützten Ensemble anfangen könnte.

Schleuse Steinhavel

Es gibt tatsächlich eine Website, die 2011 zum letzten Mal aktualisiert wurde: www.steinhavelmuehle.de. Allerdings sieht weder die Website noch die Mühle so aus, als wäre in den letzten fünf Jahren viel passiert. In der Märkischen Onlinezeitung war im April 2016 nachzulesen, dass das Projekt offensichtlich etwas festgefahren ist.

In Fürstenberg heben wir das Boot am Campingplatz am Röblinsee aus dem Wasser. Ein Mann vom Campingplatz möchte von uns 50 Cent pro Person, dafür dürfen wir unseren Kram hier ausbreiten und auch die sanitären Anlagen benutzen. Ein guter Deal. Wir picknicken erstmal, ich schwimme ein bisschen – nur damit ich nochmal im Wasser war, nicht weil die Stelle so schön ist. Für meinen Geschmack gibt es zu viele Wasserpflanzen. Eine Kindergruppe kommt mit Kanadiern an Land, die Betreuer verkünden die weitere Tagesplanung. Ein Junge erklärt anderen, dass drei Tage Camping genug sei – in einem Hotel dagegen könne man es schon eine Woche aushalten.

Das Wetter ist schön, das Boot trocknet schnell, wir packen zusammen, rollen zum Bahnhof und steigen in den Zug, der uns zurück nach Berlin bringt.