Gortowsee – Zierzsee – Useriner See – Großer Labussee – Woblitzsee – Kanumühle Wesenberg – 16,5 km
Nach einem guten Frühstück im Fischerhaus mit sehr leckerem Obstsalat paddeln wir weiter. Nach einem kurzen Stück Havel durch den Zierzsee dann durch den ganzen Useriner See. Ich möchte baden, aber es ist keine Badestelle zu sehen. Auf der Ostseite glitzert etwas – wäre es Südspanien, wäre es ein Plastikgewächshaus, ob es eine Badestelle ist, vielleicht mit Zaun drumrum? Bei ziemlich starkem Wind queren wir den See, es gibt ganz schöne Wellen. Bei diesem starken Westwind hätte es sich am Westufer entlang entspannter gepaddelt. Aber mit kraftvollen Paddelschlägen schaffen wir das. Irgendwann erkennen wir eine Rutsche – super, das ist das Strandbad von Userin. Das, was so glänzt, liegt etwas südlich vom Strandbad, es ist ein Geländer an einem sehr schicken Steg, mit einer extra niedrigen Seite, an der Paddelboote festmachen können. Das tun wir. Allerdings ist es so kalt und windig, dass wir zwar einen Spaziergang durch Userin machen und dabei das Strandbad auch besichtigen, aber von einem Bad absehen. Schade eigentlich.
Gegen den Wind geht es weiter über den Useriner See. Auf dem kurzen Havelstück zwischen Useriner und dem Großen Labussee liegt die Schleuse Zwenzow. Anders als die anderen Schleusen, wird hier nur dreimal täglich geschleust, um 10:30, um 12:30 und um 16:00. Zu anderen Zeiten können Paddelboote aber wieder auf einer Slipanlage über Schienen um die Schleuse herumgezogen werden. Es ist kurz nach halb eins und eine ganze Menge Paddelboote wartet auf Schleusung. Glück gehabt!
Nach wenigen Minuten öffnet sich das Schleusentor, und wir werden bequem im Boot sitzend um 1,3 m abgesenkt. Es ist hübsch, wenn ein ganzer Schwarm Paddelboote so eine Schleuse verlässt und sich anschließend langsam auseinanderzieht. Wir paddeln direkt auf die Stelle zu, wo die Havel aus dem See austritt. Irgendwann werden wir hungrig, aber an einer Menge plausibler Picknickplätze stehen Schilder des Wasser- und Schifffahrtsamts Mecklenburg-Vorpommern, dass dort das Anlegen verboten ist. Warum erschließt sich nicht immer. Wir finden aber eine Stelle direkt daneben. Seltsam ist das. Nach drei Kilometern Havel biegen wir in den Woblitzsee ein. Jetzt wollen wir doch noch baden, aber der Schilderwald ist hier besonders dicht. Irgendwann sind wir so verstimmt, dass wir trotz Schild an einem Grundstück des Wassersportvereins Wesenberg anlegen. Wir schwimmen ein bisschen und paddeln dann weiter.
Kurz darauf haben wir unser Tagesziel erreicht, die Kanumühle Wesenberg. Das ist ein schöner Ort mit Zeltplatz, kleinen bunten Hütten zum Übernachten, Pensionszimmer und sehr schönen Bootshäuschen, die aber erst ab drei Nächten vermietet werden. Wir haben wieder ein Pensionszimmer, das mit Holzmöbeln eingerichtet ist und sogar eine Terrasse hat, auf der wir die nassen Sachen trocknen können.
Wir spazieren wir noch nach Wesenberg. Das ist eine hübsche alte Stadt aus dem 13. Jahrhundert mit Altstadt, Burg mit Aussichtsplattform, einem Hafen, in dem Paddelboote anlegen und auf einer Wiese übernachten können. Zur touristischen Orientierung gibt es ein allgegenwärtiges Schildersystem, das zwar von jeder Stelle aus den Bäcker anzeigt (Unser Bäcker Reinhold) – der hatte zum Glück auch gerade noch so offen – allerdings nur sehr sporadisch Supermärkte erwähnt, so dass wir doch nachfragen müssen. Im Obst- und Gemüsegeschäft bekommen wir Tomaten und Pfirsiche und irgendwann finden wir noch den Netto-Supermarkt bzw. zwei. Es gibt einen schwarzen und einen roten – wo ist eigentlich der Unterschied? Am Marktplatz kehren wir zum Abendessen in den Werlestuben ein.