Mein allererstes Wettkämpflein war letzten Freitag: die 5x5km Team-Staffel im Tiergarten. Ein lustiges Event, bei dem wir mit vier Teams am Start sind. Ich laufe als Dritte und bin aufgeregt, als wäre es sonst was. Unsere Organisatoren haben die Teams so eingeteilt, dass sie möglichst gleich stark sind, was ich wirklich toll finde – es hätte ja auch ganz furchtbar ehrgeizig zugehen können.
A. hat alles unglaublich gut im Griff und weiß genau, wann wir in die Übergabezone gehen müssen, um rechtzeitig, aber nicht allzu früh da zu sein. Dort herrscht dann unglaubliches Gedränge und dicke Matsche. Mein Vorläufer kommt als erster unserer Teams, ich rufe und schon habe ich einen Staffelstab in der Hand. Ich trabe los und denke noch, nicht zu schnell – am Zaun stehen die Kolleginnen und Kollegen und winken, ich winke zurück. Reihenweise überholen mich die Leute (auch einige viel kleinere Frauen), aber ich atme erstmal ruhig und beschließe mich nicht provozieren zu lassen. Schon auf der Straße des 17. Juni überhole ich einige zurück und freu mich drüber. Über die Trommelgruppen freue ich mich, als würden sie mich persönlich motivieren wollen, und als am Wasserstand eine freundliche Frau mit jedem Becher, den sie rüberreicht „Zweieinhalb“ ruft, beschließe ich doch mal ein bisschen schneller zu laufen. Der dritte Läufer aus einem der Kollegenteams versucht mich ganz unauffällig zu überholen (weil er mich nicht demotivieren will, wie er mir später sagt – ist das nicht entzückend?), aber ich rufe ihm einen Gruß nach, er winkt ein bisschen zurück und zieht vorbei. Ich habe immer noch jede Menge Reserven, sehe aber keine Kilometermarkierungen und werde einfach gegen Ende immer schneller. Es ist lustig, auf den letzten paar hundert Metern noch so locker an vielen anderen vorbei laufen zu können, die schon recht erschöpft aussehen, ich patsche mit Absicht durch ein paar große Pfützen, aber offensichtlich habe ich ganz und gar nicht „alles“ gegeben. Schlechte Kräfteeinteilung, aber viel Spaß. In der Übergabezone sehe ich unsere großen Markierungsscheiben erstmal nicht und irre etwas planlos herum – zwar nur wenige Sekunden, bis ich meinen Vierten entdecke, die mir aber doch sehr lange vorkommen.
Trotz allem war ich mit um die 27 Minuten schneller als jemals im Training und sehr beruhigt, mein Team nicht total ausgebremst zu haben. Super war’s, unsere Teams alle prima schnell und die Stimmung einfach großartig. Außerdem wurde mir heute noch das zweifelhafte Kompliment zuteil, zwar die älteste Läuferin unserer Teams, aber dennoch die mit den besten Waden gewesen zu sein – Kunststück, alles andere waren Männerwaden und der, von dem es stammt, an dieser Stelle offensichtlich voreingenommen.