Fußbeschwerden

Es wird Zeit für einen Laufschuhkauf. Seit der Laufschuhdealer des Vertrauens seinen Laden für immer geschlossen hat, macht mir das nicht mehr so viel Spaß und ich zögere es immer gerne lange hinaus. Auf dem Weg zum Chor mache ich einen kleinen Schlenker und parke das Fahrrad am Geländer vor Long Distance. Die Laufschuhdealerin hört sich mein Anliegen an: geringe Sprengung. Sie bringt einen Brooks Pure Flow – den kenne ich. Ein guter Schuh, sie versteht nicht, dass Brooks den nicht mehr herstellt. Außerdem einen Hoka One One Mach. Diese Marke hatte ich noch nie an den Füßen. Ich habe viel darüber gehört, vor allem von Menschen, die damit sehr viele Kilometer laufen. Früher hatten die turmhohe Sohlen, aber der, den sie mir hinstellt, sieht wie ein ganz normaler Laufschuh aus. Ich steige rein. Ui – sehr leicht, 5mm Sprengung, fühlt sich gut an. Hinter dem Laden darf ich ein bisschen hin und her rennen. Super, die Schuhe laufen wie von allein. Ich muss gar nicht weiter überlegen, seit meinem Alltime-Lieblingsschuh (dem Pearl Izumi Road EM1 – erste Version) hat sich kein Schuh auf Anhieb so gut angefühlt. Gekauft. Ich nehme noch eine Badekappe mit (fürs Schwimmen, nicht fürs Laufen) und freue mich schon auf den ersten Lauf.

Zur Feier des Anlasses fahre ich mit der S-Bahn bis Baumschulenweg, um am Teltowkanal entlang mal wieder eine andere Strecke zu laufen. Wie eine junge Laufgöttin schwebe ich in den neuen Schuhen den Trampelpfad am Kanal entlang. Fast. Eine Unebenheit bringt mich zu Fall. Nix passiert. Ob die Schuhe doch ein bisschen zu groß sind? Nach zehn Kilometern fühlt sich das Fußgewölbe komisch an. Ich spüre hin und muss zugeben, dass meine Zauberschuhe am großen Fußgewölbe kurz hinter dem Ballen reiben. An der Stelle hatte ich noch nie Probleme. Ich versuche, die Schnürung fester zu ziehen, um weniger im Schuh herumzurutschen. Hilft nix. Die auf den verbleibenden fünf Kilometer unaufhörlich wachsenden Blasen sind sehr fies. Ich bin frustriert. Im Internet lerne ich, dass ich nicht die einzige mit diesem Problem bin. Leider finde ich nur andere Menschen mit ähnlichen Fußbeschwerden, niemanden mit einer Lösung.

Es fühlt sich komisch an, die Schuhe wieder in den Laden zu tragen – ich war doch so begeistert. Der Kollege der Laufschuhdealerin vom letzten Mal sieht sich die Sache an. Der Rand der Sohle ragt etwas über die Innensohle. Der Mann holt eine Kiste mit Innensohlen und versucht, eine höhere zu finden. Er schlägt vor, zwei übereinander zu legen, aber dann wird es um die Zehen zu eng. Wir probieren einige Varianten aus, und ich werde wieder losgeschickt, um weiter zu testen. Was soll ich sagen: der nächste Test ist erfolgreich. Mit den neuen Einlegesohlen gibt es keine bisher keine Beschwerden. Gut, dass dem Fachmann eine Lösung eingefallen ist.

Fensterputzen, Schuhtest und Anbaden

Himmelfahrt, Vatertag, Herrentag – ich finde seit vielen Jahren, dass im Grünen zu viele Bollerwagengespanne unterwegs sind, und dass sich der Tag deshalb ganz ausgesprochen gut zum jährlichen Fensterputzen eignet. Mit dieser persönlichen Tradition bin ich mittags fertig.

Als nächstes Laufen: 12 Kilometer, die neuen Schuhe wollen getestet werden. Sagt mal, ist euch auch aufgefallen, dass anscheinend der Trend zu wenig Sprengung schon wieder nachlässt? Das finde ich ganz schön doof, denn wenn eine sich mal angewöhnt hat, NICHT auf der Ferse zu landen, tapst so eine dicke Ferse am Laufschuh bei der Landung ganz blöd und behindert die Federung. Getestet habe ich das neulich mit einem Schuh, den der Laufschuhdealer mir empfehlen wollte – aber das geht irgendwie gar nicht mehr. Nur sind flache Schuhe kaum noch im Angebot. Blöd. Mit ein wenig schlechtem Gewissen habe ich also Schuhe in einem anderen Laden gekauft (aber wenn der Laufschuhdealer es innerhalb von sechs Wochen nicht schafft, sich wie angekündigt nochmal zu melden…). Auch dort war die Auswahl nicht berauschend, am besten funktionierten noch Puma Speed 300 mit angeblich 6mm. Die habe ich jetzt. Sie sind vorne WEISS! Wer denkt sich denn sowas aus? Egal, die 12km über den Insulaner gehen flott von den Füßen. Schuh funktioniert, aber dieses begeisterte ich-kann-fliegen-Gefühl, das die f-lite 195 oder die Pearl Izumi EM 1 verursacht haben, bleibt aus. Schade.

Höhepunkt des Tages ist aber heute nicht der Lauf, sondern das Anbaden im Sommerbad Wilmersdorf. Wir verdanken die frühe Saisoneröffnung dem Umstand, dass das Olympiabad renoviert wird. Sehr gut! Also nach dem Laufen schnell was übergeworfen, Badesachen geschnappt, noch eben in die Schlange vor der Eisdiele eingereiht und in der Sonne ein großes Eis verputzt, aufs Rad geschwungen und ab ins Freibad. Es hat sich noch nicht herumgesprochen, dass offen ist, so dass trotz Feiertag genug Platz auf den beiden abgesperrten Bahnen ist.

An auffällig vielen Stellen im Bad stehen Aufsteller mit großen dreisprachigen Plakaten herum, auf denen Baderegeln entweder mit Fotos oder mit Comics erklärt werden, auf deutsch, türkisch und arabisch. Da wird erklärt, dass Nichtschwimmer nicht ertrinken sollen, aufs Badpersonal hören und keine Frauen belästigen, egal, ob die jetzt Bi- oder Burkini tragen (die beiden letzteren Punkte gelten für alle, nicht nur Nichtschwimmer). Ich bin nicht ganz sicher, ob so viel Prävention sinnvoll und nötig ist, mir sind das ein wenig zu viele Plakate.

Schwimmen ist schön, es sind lauter rücksichtsvolle Menschen auf der Bahn, selbst die mit den Spielsachen haben ihre Flossen und Paddles gut im Griff. Jede vierte Bahn schwimme ich auf dem Rücken, damit die Vorderseite auch ein bisschen Sonne abbekommt. Der Himmel ist blau mit einigen kleinen weißen Wölkchen, so geht Sommer.

Neues Spielzeug – Teil 3: Navigieren

Sonntag, ich will mal wieder eine unbekannte Strecke laufen und vor allem das neue Spielzeug auf seine Navigationsfähigkeit testen. Dafür kann ich entweder direkt in Movescount eine Strecke zusammen klicken – funktionert super, man kann wie auf gpsies.com auf Wunsch auch Fußwegen folgen, das ist wirklich sehr komfortabel – oder, wenn es denn eine bereits existierende Strecke sein soll, von woanders in Movescount importieren. Dort kann ich ein Kästchen aktivieren, wenn die Strecke auf der Uhr angezeigt werden soll – wenn nicht, liegt die Route auf Vorrat rum.

Ich wähle eine Route immer an der Panke entlang – ab Buch bis zur Mündung ins Berliner Nordhafen-Vorbecken. Zugegebenermaßen ist die Panke vermutlich der langweiligste Fluss Berlin-Brandenburgs, wenn nicht der Welt. Mir ist jedenfalls kein anderer bekannt, der dermaßen windungsarm und kanalisiert daher kommt. Im Frühling ist das vielleicht ein bisschen egal, denn das frische Grün an den Ufern ist immer ein schöner Anblick, auch wenn es mehr oder weniger immer in südwestlicher Richtung geht.

Ich fahre also mit der S-Bahn nach Buch, verlasse den S-Bahnhof in südlicher Richtung und starte die Uhr. Das geht so: Start – Trainieren – Laufen (Brustgurt finden, bzw. ignorieren, da nicht dabei, GPS finden). Dann mit NEXT-Knopf Optionen aufrufen – NAVIGATION – ROUTEN – Route auswählen – A – Navigieren. Dann erscheint der kleine Pfeil und die Wurmnavigation. Mit dem VIEW-Knopf wechsle ich zwischen verschiedenen Zoom-Einstellungen, mit dem NEXT-Knopf zwischen Navigations- und Trainingsansicht. OK, scheint zu funktionieren.

Anzeige kurz vor der KurveIch laufe los, bis ich auf die Panke stoße. Ab hier folge ich dem Flusslauf. Man könnte meinen, dass dafür nun wirklich kein Navigationsspielzeug nötig wäre. Allerdings muss ich manchmal die Seite wechseln, und gelegentlich gibt es keinen Weg direkt am Ufer, so dass ich mich doch freue, immer zu sehen, wo ich hin kann. Zuerst finde ich es ein bisschen schade, dass ich nicht in so vielen Stufen zoomen kann wie bei meiner ollen Garmine (echt mal – die konnte wirklich ALLES, was ich wollte). Aber dann entdecke ich eine Funktion, die mir sehr gut gefällt: wenn es geradeaus geht, zeigt der Maßstab 500m an, wenn Kurven bevorstehen, wechselt die Uhr automatisch auf 100m, so dass immer ziemlich leicht zu erkennen ist, wo ich abbiegen muss. Das ist schick.

Zunächst einmal laufe ich direkt auf die Autobahn zu und frage mich, ob ich beim Streckenklicken etwas verwirrt war, denn es sieht erstmal nicht so aus, als ginge da ein Weg drüber oder drunter durch. Es ist dann auch kein richtiger Weg, aber der Panke-Tunnel hat an der Seite ein bisschen Fläche für Fußgänger, so richtig offiziell sieht das nicht aus, funktioniert aber. Lustig, dass die Autobahn genau an der Stelle ein Fenster in der Lärmschutzwand hat.
A10

Ein Stückchen weiter gerate ich in ein echtes Naherholungsgebiet: die Karower Teiche. Eine Karte zeigt, wo Aussichtsplattformen zum Vögelbeobachten aufgestellt wurden – den kleinen Umweg muss ich unbedingt machen. Es ist schön, bei frischen Frühlingsfarben und tollen Wolkenformationen aufs Wasser zu blicken, aber die spektakuläreren Vogelarten sind gerade – oder vielleicht noch – nicht da. Macht nichts, es gibt ein paar Enten, die sind auch nett.

Karower Teiche

Ich weiß nicht mehr genau, wo, aber ein Zufluss führt ziemlich schwarzes Wasser mit sich (es ist der Buchholzer Graben, wie ich später rausfinde). Das sieht aus wie am Zusammenfluss von Orinoko und Rio Caroni –  nur kleiner. So ganz ist das auf dem Foto nicht zu erkennen. In Echt finde ich es recht spektakulär und ziemlich eklig. Die Panke hat sowieso eine etwas komische Farbe, also schon vorher. Irgendwann später fällt das dann gar nicht mehr so richtig auf.

Schwarzer Pankezufluss

In Pankow führt die Strecke noch einmal zwischen Panke und ein paar schönen Teichen entlang, dann muss ich eine Zeitlang auf die Schlossallee ausweichen, weil es direkt am Fluss keinen Weg gibt. Die führt aber direkt in den Schlosspark, wo ich auch die Panke wieder treffe. Dieser Teil von Pankow ist Niederschönhausen.

Schlosspark

In Pankow quere ich noch den Bürgerpark, dann geht’s nach Gesundbrunnen – wobei ich immer dachte, das gehört zum Wedding, aber das hat sich bei der letzten Bezirksreform 2001 wieder ein bisschen geändert, jetzt gehören sowohl Gesundbrunnen als auch der Wedding zu Mitte. Hier zieht sich die Panke als sehr schmale Grünanlage mitten durch die Stadt. Kurz vor ihrem Ziel verschwindet die Panke im Gelände des Erika-Hess-Eisstadions, ich muss außen rum, aber gleich erscheint sie noch einmal und mündet mit einem kleinen Gefälle ins Nordhafen-Vorbecken.

Nordhafen-Vorbecken

Die Panke ist damit am Ende, ich aber noch nicht. Am Hauptbahnhof stelle ich fest, dass meine vermessene Strecke hier abbricht – was habe ich mir nur dabei gedacht? Eigentlich hätte ich jetzt genug, aber BVG ist auch nicht wirklich eine Option, also laufe ich noch durch den Tiergarten und auf so direktem Weg wie möglich nach Schöneberg. Das fällt jetzt nicht mehr unter unbekannte Strecke, da braucht mir die Uhr auch nicht mehr zu sagen, wo es lang geht.

Das war der erste Navigationsversuch mit der Ambit. Bin sehr zufrieden und freue mich auf Läufe in wirklich unbekannten Gegenden.

Neues Spielzeug – Teil 2: Schwimmen

Gestern Schwimmen. Ich war ewig nicht im Schwimmbad – irgendwie war die Motivation mit dem verfrühten Freibad-Saisonende trotz schönstem Wetter weg. Ausrede. Jetzt habe ich aber das neue Spielzeug, das angeblich auch schwimmen kann. Wenn das kein Anlass ist, mich mal wieder im Stadtbad Wilmersdorf sehen zu lassen.

Also: Ohne Frühstück los, Frühschwimmticket gelöst, Uhr umgeschnallt, „Poolschwimmen“ ausgewählt, 25m-Becken eingestellt, ins Wasser, Start gedrückt, eine Länge geschwommen, versucht, auf der Uhr was zu erkennen, nochmal irgendwas gedrückt, die Anzeige zeigt 10 an. 10? Soll heißen? Keine Ahnung, erstmal weiterschwimmen, auswerten kommt hinterher.

Auswertung:
1. Ergebnis: ich habe nur eine Länge gemessen, dann offensichtlich aus Blödheit die Uhr gestoppt (wie eigentlich???).
2. Ergebnis: Intuitiv ist das anscheinend nicht, jetzt muss ich doch die Anleitung lesen.

Falls sich jetzt jemand Sorgen um mein Zeitmanagement oder meinen mentalen Zustand macht: seid beruhigt, bisher ist das alles noch Teil des Vergnügens, sich ein neues Werkzeug gründlich anzueignen. Es hilft auch dabei, mich nochmal daran zu erinnern, dass die Menüführung bei Tante Garmine auch keinen Usability-Preis gewonnen hätte.

P.S.: Im zweiten Anlauf hat es funktioniert – sehr schick, weil ich beim Schwimmen bisher immer Bruttozeit mit allen Wenden und kurzen Pausen am Rand gerechnet hatte, die zählt die Uhr nicht mit, so dass ich laut Uhr auf einen Schnitt von 2’11 auf 100 m komme. Wenn sie da mal nicht hochstapelt, denn sie hat 1525m gemessen, und das wäre eine ungerade Bahnenanzahl.

Neues Spielzeug – Suunto Ambit 3 Sport (Teil 1)

Garmine ist leider in die Jahre gekommen. Das ist ein bisschen traurig, denn so hässlich die alte Dame immer war, sie kann doch alles, was ich brauche – und mehr als viele der neuen schicken GPS-Uhren aller namhaften Hersteller. Sie hat vor anderthalb Jahren einen Herzschrittmacher in Form eines neuen Akkus bekommen und läuft seither auch wieder länger als ich. Leider lässt sie sich nur immer zögerlicher synchronisieren. Garmin Express funktioniert überhaupt nicht mehr, und mit meinem lokal installierten rubiTrack oder dem ollen Garmin TrainingCenter braucht es jedesmal mehrere Uhr- und Programmneustarts bis sie sich endlich Daten entlocken oder Strecken verabreichen lässt. Das nervt.

Irgendwann fällt die Entscheidung: eine Nachfolgerin muss her. Habe also das Internet und die Jogmap-Gemeinde befragt. Wie zu erwarten, kommt heraus, dass sowohl Garmin als auch Suunto Fans haben. In den Tests der in Frage kommenden Uhren wird meine Lieblingsfunktion (Strecken erstellen, auf die Uhr laden und ablaufen) seltsamerweise gar nicht erwähnt – weder im Laufuhrentest bei Runners‘ World noch bei diversen direkten Vergleichstests. Also munter nach Bauchgefühl gekauft (kann hoffentlich alles, was gewünscht ist, ruiniert mich nicht völlig und hat eine großartige Farbe), und das ist sie nun, die Neue:

Suunto Ambit 3

Frau Suunto aus der Familie Ambit 3 Sport – ich finde sie sehr schick, auch wenn sie an meinem Arm nicht gerade zierlich aussieht. Sie war gestern in der Post, jetzt gilt es, mich durch den Funktionsdschungel zu kämpfen. Erstmal mit dem USB-Kabel an den Rechner gehängt und geladen. Parallel dazu Moveslink installiert, ein Programm, dass die Uhr mit Movescount synchronisiert. Movescount ist die Plattform von Suunto, mit der die Uhr ausgewertet werden soll/muss. Das heißt so, weil bei Suunto jede Aktivität ein „Move“ ist. Wie ich inzwischen festgestellt habe, geht es leider nicht, die Daten aus der Uhr direkt in rubiTrack zu importieren, sie werden nur über die Website synchronisiert. Bin noch nicht sicher, wie ich das finden soll.

Auf Movescount braucht es erst einmal ein Konto, das kann privat, halbprivat oder öffentlich sein – meins ist privat. Dann kann man die Uhr als Ausrüstung hinzufügen und praktischerweise viele Einstellungen auf der Website vornehmen und anschließend per USB auf die Uhr schubsen.

Die Einstellungen für die die verschiedenen Sportmodi sind zwar unglaublich vielseitig und detailliert, aber irgendwie auch ganz schön überladen und unübersichtlich, da muss ich noch experimentieren, was ich wirklich sehen will. Es ist aber nicht wirklich schwer, mich zurecht zu finden. Ich klicke mich munter durch die Menüs und Einstellungen und freue mich, dass ich die Uhr einfach abmachen und erneut anschließen muss, und schon werden alle Optionen automatisch übertragen. Cool.

Erster Dämpfer meiner Begeisterung: Intervalle. Nicht was Ihr denkt (das mache ich sicher auch bald mal wieder), sondern ganz simple für die Betriebssportlaufgruppe. Die EinsteigerInnen sind inzwischen bei 4 x 5 Minuten Laufen, 3 Minuten Gehen angelangt, da muss die Uhr auch fiepen. Erstmal finde ich nichts.

Die Ergebnisse meiner ersten Google-Suche sind reichlich ernüchternd: Auf Movescount gibt unter „Sportmodi“ es zwar sowas wie einen Intervallmodus, aber ohne Ein- und Auslaufen und nur simpler Wechsel zwischen hoher und niedriger Belastung sowie der Anzahl der Wiederholungen. Die Einstellung erscheint dann als eigener Sportmodus. Das gefällt mir nicht, außerdem mache ich vermutlich beim Testen etwas falsch: es zeigt nur an, fiept aber nicht.

Als nächstes finde ich einen Intervallgenerator, der Code erzeugt, den eine dann per Copy & Paste in Movescount als sogenannte App einfügen kann (ehrlich gesagt, steht da oben drüber ein Satz „Update“, der mich sofort auf die richtige Spur hätte bringen müssen – keine Ahnung, weshalb der mir beim ersten Lesen entgangen ist, aber Blödheit vor dem Rechner gehört halt dazu). Ich bin schockiert. Es ist zwar genial, dass da einer drauf gekommen ist, aber hallo, ich will doch auf meine alten Tage nicht Programmiererin werden! Eine Weile frage ich mich, wie oft ich eigentlich Intervalle trainiere – aber das ist die falsche Frage, schließlich WILL ich ja wieder mehr fürs Tempo tun. Kann es wirklich sein, dass die schöne blaue Uhr so etwas Simples nicht kann?

Anstatt aufzugeben und die Uhr zurück zu schicken, lieber Google nochmal auf Englisch befragt. Und eine Lösung gefunden: die Movescount App! Es gibt eine App fürs Smartphone, die direkt über Bluetooth mit der Uhr kommuniziert. Auf der App kann ich sogenannte Workouts zusammenstellen und die dann auf die Uhr laden. Die dürfen wieder so komplex sein, wie sie wollen, also unterschiedlich lange oder intensive Intervalle und Wiederholungen, nach Zeit, Strecke, Herzfrequenz, Belastung und was weiß ich noch alles. Erstmal bastle ich „LG 4 x 5“ aus „Aufwärmen bis ich Lap drücke, dann 4 Wiederholungen von je 5 Minuten Laufen und 3 Minuten Gehen, dann Abwärmen, bis ich Stop drücke“. Als ich erst einmal kapiert habe, dass ich für die Anzahl und Einheiten nicht auf die Zahlen tippen darf, sondern mit dem Finger hoch- oder runterwischen muss, ist es einfacher als im ollen Trainingscenter oder auf Garmin-Connect. Die Synchronisation mit der Uhr klappt prima.

intervall

Jetzt ist die Herausforderung, den Workout auf der Uhr wieder zur Anzeige zu bringen:

  • START/STOP drücken, (mit hoch/runter) TRAINIEREN wählen, dann NEXT drücken.
  • LAUFEN wählen, NEXT drücken.
  • HF-Gurt suchen lassen oder (mit START/STOP) SPÄTER drücken.
  • GPS suchen oder SPÄTER drücken.
  • NEXT so lange gedrückt halten, bis OPTIONEN erscheinen.
  • WORKOUT wählen, NEXT drücken.
  • Den gewünschten Workout wählen, NEXT drücken.
  • START drücken.

Das sind ganz schön viele Knopfdrucke, aber vermutlich gewöhne ich mich dran (oder ich merke es mir, weil ich es aufgeschrieben habe). Egal, funktioniert erstmal.

Im Einsatz hat es dann auch funktioniert. Allerdings ist das Fiepen ziemlich leise, wenn ich mich nebenbei unterhalte, ist es leicht zu überhören. Aber wer hat während Intervallen schon Luft zu plaudern?

Fortsetzung folgt.