HM gerockt, aber nicht in der Ergebnisliste

Ja, die Ergebnislisten sind schon online. Bei mir steht da aber kein Ergebnis drin. Bin ganz durch’n Wind. Allerdings auch selber schuld: in der Anmeldebestätigung, in der man noch mal alle Angaben prüfen sollte, was ich allerdings nicht ordentlich gemacht habe, steht eine falsche Chipnummer. Menno, ich heul‘ gleich – oder beiße in den Tisch!!! Und dabei war das ein so grandioser Lauf.

Den Bericht vom Lauf schreibe ich vielleicht später, ich muss mich erstmal von dem Schrecken erholen (und eine Mail an Berlin-läuft schreiben, ob die nicht doch noch was machen können).

Die Ente beißt nicht

Ich behaupte ja immer, ich kann gar nicht beißen – jedenfalls nicht so richtig, denn das, was Außenstehende manchmal für Beißen halten (den Berliner Hitze-HM z.B.), hat oft noch so viel mit Spaß zu tun, dass ich da noch gar nicht an die Grenzen gestoßen bin, wo wirklich Biss notwendig wäre. Ausnahmeansätze sind vielleicht Intervalle mit dem Hasen – aber da ist der Spaßfaktor auch ziemlich hoch.

Heute wäre ein Tempodauerlauf dran gewesen. 7 km in 5:30 min/km. Letzte Woche war der gleiche Lauf zwar nicht leicht, aber ich habe ihn ohne Probleme geschafft. Heute war der Wurm drin. Ich habe frei und bin zu spät aufgestanden, um noch vor dem Frühstück laufen zu gehen – mit knurrendem Magen einen Tempodauerlauf, nee, das ist nix für mich. Also erst frühstücken, dann zwei Stunden rumtrödeln. Dann ist es schon nach elf, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, aber es ist eigentlich nicht zu heiß.

Schon auf den langsamen Einlaufkilometern überrascht mich der Puls – he, wo willst du hin, ich bin doch gar nicht so schnell? Gefühlt rennt der Puls schon mal voraus, ich schnaufe langsam hinterher. Nach drei Kilometern geht es einigermaßen, ich beschleunige auf Tempodauerlauf. Es soll ein paarmal um den Fennsee im Volkspark Wilmersdorf gehen. Die erste Runde geht so, aber irgendwie schwer, ich kann mir nicht vorstellen, das sieben Kilometer durchzuhalten. Ich bin ein wenig verstimmt, vermute, dass ich nach den wirklich anstrengenden Intervallen von Dienstag einfach noch nicht ausreichend erholt bin, und hadre mit diesem Umstand. It’s all mental, you know? Ich weiß, ich weiß, aber warum schnaufe ich dann wie die sprichwörtliche alte Lok? Wieso können andere sich dazu bringen, mit hochrotem Kopf und Schnappatmung ihre Läufe durchzubeißen? Mir sieht man kaum an, wenn es anstrengend wird – ich vermute ich habe meine Grenzen noch lange nicht kennen gelernt. Fast am Ende der zweiten Runde um den Fennsee habe ich erst 3,5 km „schnell“ und möchte mich am liebsten auf die nächste Bank oder gleich zu Boden werfen. Und dann passiert’s: ICH GEBE AUF.

Am hinteren Friedhofseingang halte ich die Uhr an und gehe erstmal zum nächsten Wasserhahn gleich hinter’m Zaun. Erstmal Wasser trinken und übern Kopf schütten. Ich breche auch das Training auf der Garmine ab und beschließe, den Lauf einfach locker zu Ende zu bringen. Aber von wegen locker. Der Puls kommt kaum runter. Andererseits ist das ja auch eine Idee: wenn schon nicht das Fahrgestell, dann macht wenigstens der Puls einen Tempodauerlauf, ist doch auch was. So phantasiere ich mir noch einen Trainingseffekt zusammen, wahrscheinlich komplett bescheuert. Tja, so war das heute. Was soll’s? Wenn der Plan nicht passt, muss ich mich schließlich nicht daran halten. Aber eine Frage kann ich mir immer noch nicht beantworten: war das jetzt Mangel an Biss oder noch halbwegs vernünftiges auf den eigenen Körper hören?

Und nö: ich erwarte gar nicht, dass das jemand anders für mich beantworten kann, aber ich wollte einfach mal erwähnen, dass es auch solche Tage gibt.

Laufen unterwegs – zu Besuch beim Bruder

Die Nichte ist vier und läuft gerne. Letztes Jahr hat sie beim Minimarathon in Karlsruhe ganz alleine 300m im Stadion zurückgelegt, der stolze Papa erzählt gerne, wie aufgeregt er war, als sie völlig souverän und ohne Begleitung ihre Runde gedreht hat. Seit letzter Woche hat sie eine zweite Medaille von der Kindergartenolympiade, wobei die Eltern noch nicht herausbekommen haben, welche Sportarten dafür dran waren.

Jedenfalls läuft sie gerne, und will mich auf meinem Sonntagslauf unbedingt begleiten. Bruder, Nichte und ich also Laufsachen angezogen und erst einmal in den nahen Wald. Ich bin ganz begeistert, wie toll die Kurze die Fersen hebt, das sieht ganz leicht aus. Wir rennen also ein bisschen auf den Waldwegen herum, bis sie keine Lust mehr hat, dann zeigen die beiden mir noch, wie ich zur Alb komme. Das ist in Karlsruhe kein Mittelgebirge, sondern ein kleiner Fluß, der von einem schönen Rad- und Spazierweg begleitet wird.

Es ist viel los, die Einheimischen radeln, laufen und spazieren, auf dem Wasser gibt es Paddelboote, die, wie ich später erfahre, am Freibad Rüppur gemietet und am Sonnenbad abgegeben werden können. Tolle Idee. Schon beim Einbiegen in den Weg habe ich die erste Begegnung mit freundlichen Einheimischen. Ein Radler, den ich vorbeilasse, ruft mir zu „Net bremse, Mädle, immer durchziehe!“ Na gut, dabei wollte ich mich ihm nur nicht direkt vors Vorderrad werfen. Kurz darauf ruft ein anderer „Prima, Mädle, schö locker laufe.“ Hier gehen offensichtlich auch gestandene Frauen als Mädle durch.

Gelegentlich wechsele ich die Albseite, beim Sonnenbad biege ich Richtung Rheinhafen ab. Von User Pietrodelgardo habe ich mir eine Strecke um den Knielinger See abgeguckt, bin aber etwas unsicher, ob mir das nicht zu weit ist, denn wo er zwei Kilometer auf dem Plan hat, sind es bei mir mit Anreise schon sechs. Es ist heiß. Das erste Fläschchen amTrinkgurt ist bereits geleert, ich nehme mir vor, alle fünf km wieder eines zu trinken.

Am Sonnenbad geht es Richtung Rheinhafen, der Anfang ist ein bisschen schwer zu finden, dann habe ich die Nördliche Uferstraße. Ich mag Häfen, auch sonntäglich verschlafene wie den hier. Rechts erhebt sich der Müllberg mit drei Windrädern und einem Feld Solarpaneele.

Müllberg

Die Straße geht immer geradeaus, mir ist warm, aber sonst läuft es locker. Ich mache ein paar Fotos mit dem Handy – willkommene Ausrede, gelegentlich kleine Pausen einzulegen.

Rheinhafen

Olle Reifen

Kran

Kraftwerk

Besonders gut gefällt mir der tolle Schriftzug „Qualitätsasphalt, was sonst!“ Genau das frage ich mich als Läuferin ja auch immer wieder. Was anderes kommt mir ja nicht unter die Laufschuhe. Andererseits: wie wär’s mit Waldwegen, Rasen, Tartan… ? Vielleicht bin ich doch nicht die primäre Zielgruppe der Firma Südwest Asphalt.

Qualitätsasphalt was sonst!

Irgendwann erreiche ich die Einmündung des Hafens in den Rhein. Von weiter weg sehe ich Ausflügler mit Fahrrädern auf Bänken sitzen und hoffe auf einen Biergarten. Leider gibt es in der Schiffsmeldestelle keine Bewirtschaftung. Schade, da käme der mehrfach gewaschene Schein im Täschchen meiner Laufhose endlich mal zum Einsatz. Es geht flussabwärts auf einem Damm entlang, Links unterhalb Dschungel, Treibholz von der letzten Überschwemmung und Pappeln (das Foto ist nix geworden). Am Rhein steht eines meiner Lieblingsverkehrsschilder.

Schild

Ich vollende die Runde um den See dann doch nicht, denn ich schwächle ein bisschen, und irgendwie kommt mir der Weg, der nach rechts in den schattigen Wald führt, gerade viel attraktiver vor als der sonnenbeschienene Damm. Hier ist Naturschutzgebiet, der Schatten ist sehr willkommen (das Foto ist auch nix geworden). Weil der Weg dann aber am Schuttberg mit den Windrädern links weit nach Norden führt, kehre ich doch zurück auf die Nördliche Uferstraße. Ich schimpfe mich etwas zimperlich, weil ich abgekürzt habe (mit dem Hasen wäre das nicht passiert), aber egal.

Als ich zurück auf den Albweg einschwenke, bin ich doch froh darüber. Am Sonnenbad wird gerade ein Kanu mit dem Schlauch gereinigt. Ich bitte um etwas Wasser für die Arme und werde freundlich nass gespritzt. So angenehm, bei der Hitze. Ein bisschen Paddeln könnte mir jetzt auch gefallen. Aber nicht stromauf, also weiter laufen. Bloß gut, dass der Weg am Ufer so schön schattig ist.

Die Alb

Nach knapp 20km komme ich wieder beim Bruder an, der gerade eine große Schüssel frische Erdbeeren auf den Tisch gestellt hat. Gerade rechtzeitig, wer weiß, ob noch welche da gewesen wären, wenn ich heldinnenhaft die Runde um den Knielinger See vollendet hätte.

Anglerterror, falscher Hase und Gurkenmedaillen

Der Tag beginnt in der Pension Spreewald-Idyll in Lübbenau nicht um 7:00 mit dem Wecker, sondern um 6:00 mit einem Höllenradau auf dem Flur. Die Wirtin hatte erzählt, dass außer uns Angler im Haus sind, die ganz früh frühstücken möchten. ANGLER??? Das sollen doch ruhige Leute sein? Sie brüllen sich minutenlang Dinge über den Flur zu, bis ich nicht nur wach, sondern stinkwütend bin, die Tür aufreiße und in nur halb zurechnungsfähigem Zustand und breitestem Schwäbisch hinaus fauche, sie sollen nicht so ein Gschrei machen. Daraufhin ändert sich der Lärm dahingehend, dass immer mehrere Stimmen brüllen, und eine dann „Psssst!!!“ macht. Toller Erfolg.

Eine Stunde später frühstücken wir selber. Vom Idyll sind es nur wenige Meter bis zum Start. Wir wollen mal gucken, uns danach umziehen und selber loslaufen. Die Sonne scheint von knallblauem Himmel, die Gurkenmedaillen hängen schon am Zieleinlauf bereit und der Moderator geht seiner bewundernswerten Aufgabe nach (wie schafft der Mann das nur, einen guten halben Tag lang unaufhörlich zu sabbeln?) und kündigt Wanderer und den Spielmannszug an.

Nach den Wanderern kommen die Kinder, erst Mädels, dann Jungs, dann sind wir mit dem Biosphären-Halbmarathon dran. Ich bin überhaupt nicht aufgeregt, denn für mich wird es ein lockerer Spaßlauf. Ich bin der falsche Hase (der echte läuft morgen in Potsdam) auf dem ersten Halbmarathon meines Igels, der neulich in Berlin noch der Supporter war. Komisch dann, dass ich vier Minuten vor dem Start bemerke, dass ich die Garmine im Spreewald-Idyll vergessen habe. Kurzer Spurt zum Einlaufen, und schon bin ich wieder im Startblock. Wie ich es dann geschafft habe, mir den Bügel meiner Brille aus dem Scharnier zu hauen, weiß ich auch nicht. Eigentlich geht der ganz leicht wieder rein, aber ich bin so zittrig, weil ich befürchte den Start zu verpassen, dass es erst mehrfach misslingt. Dann sitzt die Brille wieder auf der Nase (ich bin ohne ein Blindfisch!) und schon wird „Auf die Gurke, fertig, los!“ gestartet.

Heute ist definitiv der schönste Frühlingstag des Jahres, wir laufen entspannt los, aus Lübbenau hinaus, scherzen ein wenig mit den Mitläuferinnen. Da gibt es ziemlich viele Laufbienchen aus dem Spreewald, die schwarzgelb gestreift mit Flügelchen auf dem Rücken und Puschelfühlern auf dem Kopf laufen. Drei große Kerle fallen durch ihre Kostüme auf, rosa Ballettröckchen, Seppelhosen und geringelter Matroseneinteiler. Sie überholen uns, aber das macht ja nichts. Ein Shirt bringt mich ein wenig ins Grübeln, darauf steht “Möpse und Motoren – a biker’s work is never done”. Meint der Mann die eigenen? Aber mehr als Körbchengröße B bringt er trotz deutlich krafttrainiertem Oberkörper eigentlich nicht zuwege. Oder lässt er seinen Ofen bei einem Werkstatt-Kollektiv von coolen Schrauberinnen warten und läuft für die Werbung?

Eine junge Frau läuft dicht hinter mir, ich frage, ob sie überholen möchte, aber sie möchte gar nicht. Unser Tempo gefällt ihr gut und sie läuft eine Weile mit uns. Irgendwann ist sie wieder weg.

Am ersten Verpflegungsstand sind wir total überrascht. Sowas habe ich noch nie gesehen: Nicht nur Tee und Wasser, auch Salzbrezeln, Müsliriegel, Schmalzstullen… Leute, wir laufen doch nur 21 km! Alles ist so liebevoll angerichtet, ich bin ganz gerührt. Es gibt sogar große Wannen mit Wasser und gelben Schwämmen. Schon jetzt habe ich den Wunsch nächstes Jahr wieder hier zu laufen, auch wenn mir im Moment ein Becher Wasser reicht.

Ungefähr bei Kilometer sechs ist die junge Frau wieder da. Wenn wir sowieso wieder gemeinsam laufen, können wir uns auch vorstellen. Angenehm: falscher Hase, Igel. Es ist auch ihr erster HM. Sie kommt aus Heidelberg, ihre Freundin, die auch laufen wollte, kann leider nicht. Von da an habe ich zwei Igel und nehme mir vor, sie heil ins Ziel zu bringen und dabei gut zu unterhalten (habe da ja ein großes Vorbild). Gelegentlich überholen wir Wanderer, die ja vor uns gestartet sind. Eine Gruppe fröhlicher Frauen bejubelt alle Läuferinnen und Läufer, die vorbei ziehen. Wir jubeln zurück, danke, ihr seid super! Immer wieder mal steht Publikum an der Strecke, das uns anfeuert. Unter einer Brücke fährt gerade ein Spreewaldkahn durch – wir fordern sie auf, auch ein wenig zu jubeln, und auch, wenn die Spreewaldtouristen vielleicht nicht so ganz genau wissen, was wir da tun, klatschen sie brav.

Kurz vor Kilometer 14 holen wir die drei Jungs in Kostümen wieder ein. Sie singen! Am schönsten ist es, wenn sie Walker überholen und dabei „I’m walking on sunshine!” singen. Bei jedem Kilometerschild zählen sie runter: noch sieben Lieder, noch sechs Lieder… Inzwischen besteht der Weg aus schmalen Betonplatten, die sind nicht ganz ideal zu laufen, man muss etwas aufpassen, nicht über die niedrigen Schwellen zu stolpern. Wir laufen etwas schneller und eine Weile ziehen die Kostümierten mit. Dann reicht die Puste aber wohl doch nicht mehr zum Singen und Beschleunigen – bin sowieso total beeindruckt, wie sie das machen.

Wir erreichen den tollsten Verpflegungspunkt von allen, am Wirtshaus Wotschofska gibt es außer Wasser und Tee eine sensationelle Auswahl an Essbarem. Spreewaldgurken! Ich liebe Gurken und nehme mir gleich zwei Stücke – lecker! Kurz frage ich mich, wie sich wohl saure Gurke auf Läuferinnenmagen macht, aber es schmeckt einfach köstlich und ist sehr erfrischend.

Die Igel sehen immer noch sehr gut aus, sie schnaufen zwar ein wenig, laufen aber noch recht locker. Drei Kilometer vor Schluss fordere ich – im Gedenken an meinen eigenen Lieblingshasen – auf, das Quatschen einzustellen und noch ein paar in der Dynamik schwer nachlassende Mitläufer einzusammeln. Die adoptierte Igelin will uns voraus schicken, aber das geht jetzt nicht mehr. Nachdem wir so lange gemeinsam gelaufen sind, beenden wir das hier jetzt auch gemeinsam. Dafür muss sie sich jetzt noch ein bisschen antreiben lassen – und das macht sie dann auch, ohne sich weiter zu zieren. Die Holztreppenbrücken über die vielen Fließe werden langsam etwas lästig, aber gleich sind wir da. Hinter der letzten Brücke steht die Freundin der Igelin und läuft die letzten hundert Meter mit in Richtung Ziel. Nach 2:16 oder 2:17 überqueren wir zu dritt die Ziellinie, bekommen diese tolle Gurkenmedaille umgehängt und landen wieder im Verpflegungsparadies. Schmalzstullen, Gurken, Kuchen, Bananen, Äpfel, Salzbrezeln, Cola, Wasser, Tee – und weiter hinten auch alkfreies Bier. Hier sponsort Krombacher. Auf den Lauf müssen wir erstmal anstoßen.

Die Sonne scheint, es ist ganz bestimmt der schönste Frühlingstag des Jahres. Hier möchte ich wieder laufen.

Spaß mit Zahlen

Weil ich die „Tapsfüße“ aka Vibram Speed im Gepäck habe, musste ich heute zweimal laufen. Durch geballte Jogmap-Kompetenz bin ich gewarnt, dass sich das Fahrgestell langsam an die andere Belastung gewöhnen soll, deshalb gibt es vor dem Frühstück nur kleine dreieinhalb Kilometer Richtung „Kuhsprudel“ und zurück. Wo immer es geht auf dem Rasen des Kurparks. Es fühlt sich leicht an, aber mehr Zeit ist sowieso nicht, also zurück zum Hotel.

Nach Feierabend fühle ich mich noch ganz und gar nicht läuferisch ausgelastet und beschließe, die Nidda in die andere Richtung zu erforschen, allerdings mit „richtigen“ Schuhen. Beim lockeren Einlaufen kommt mir plötzlich der Gedanke, dass es ja mal wieder etwas schneller gehen könnte. Nach zweieinhalb km beschleunige ich auf knappe 5:30. Die Idee ist, das Tempo 7km lang zu halten und dann wieder locker auszulaufen. Dieses Mal achte ich darauf, immer das Niddaufer mit dem besseren Weg zu erwischen. Der Wind bläst mir kräftig entgegen, jedenfalls meistens, denn die Nidda hat Kurven. In der Ferne ist der Höhenzug des Taunus zu sehen, aber hier ist es völlig flach. Na, wenn ich es schaffe, in dieser Richtung das Tempo zu halten, kann ich ja zur Belohnung nach 6 km umkehren und mich vom Wind schieben lassen. So mache ich es. Weil es so gut läuft, renne ich weiter schnell, bis 10 km voll sind – mit den lockeren 2,5 km vom Anfang habe ich bis dahin nur etwas über 55 Minuten gebraucht. Für meine Verhältnisse ist das ziemlich flott. Ich laufe den Rest wieder locker aus und bin nach 11,73 km und 1:06 wieder im Hotel.

Unter der Dusche merke ich, dass die Rennerei zwar Spaß gemacht hat, dass ich vor lauter Kopfrechnen aber weniger von der Gegend mitbekommen habe als vorgestern auf meinem anderen Niddalauf. Bis auf ein paar Enten sind mir jedenfalls keine interessanten Tiere aufgefallen. Bloß gut, dass ich nicht immer so mit Zahlen beschäftigt bin.