Wir wohnen in der Nähe des Torresotto di Porta Nova, im Erdgeschoss eines alten Hauses. Als ich loslaufen will, muss ich erstmal mit der Gittertür kämpfen, ich bekomme sie von innen nicht auf. Wie doof, von außen ging es doch auch! Kurz bevor ich eine Hausbewohnerin, die gerade die Treppe herunterkommt, um Hilfe bitte, klappt es doch noch. Ich lasse die Tür nur angelehnt, denn ich will den Mitreisenden nicht einsperren.
Die Uhr hat es in den Arkaden nicht leicht, Satelliten zu finden, also laufe ich erstmal ein bisschen auf der Straße, bis sie sich orientiert hat. Auf der Piazza Maggiore, die tagsüber voller Touristen ist, ist noch gar nichts los.
Ich laufe Richtung Süden zur Porta Castiglione. Da quere ich die vierspurige Straße, die ganz um die Innenstadt herumführt. Den Eingang zum Park Giardini Margherita Bologna finde ich nicht gleich, aber dann doch. Hier sind auch einige andere Läufer*innen unterwegs. Noch viel mehr Leute gehen aber mit Hunden spazieren. Ich quere den Park und laufe durch ein Wohngebiet bergauf. Die Via Vittorio Putti ist recht steil. Ein Radler, dessen quietschende Kette einen Tropfen Öl vertragen könnte überholt mich, muss aber dann doch absteigen und schieben. Ich finde auffällig, mit wie wenig Luft in den Reifen hier geradelt wird. Um den Radschieber zurück zu überholen, muss ich auf die Straße ausweichen.
Die orthopädische Klinik ist in Teilen des Klosters San Michele in Bosco untergebracht. Auf der Karte ist zu sehen, dass man einfach durchgehen kann und hinten in einem Park herauskommt. Aus der Cafeteria riecht es gut nach Kaffee. Ich laufe durch den Park und mache dann noch einen Extraabstecher zur Klosterkirche, von dort gibt es nämlich Aussicht auf die Stadt.
Ab da geht’s erstmal abwärts. Da ich immer noch keine langen Strecken laufe, ist das alles nicht sehr weit. Ich quere wieder den Stadtring, der hier sicher nicht so heißt, und mit ein paar Links-Rechts-Schlenkern bin ich auch schon wieder an der Unterkunft.